Den Namen trägt das Modell aufgrund des französischen Herstellers Peugeot. Auf der IAA in Frankfurt 1963, es war der 12. September, fiel der Vorhang für eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte: Als Nachfolger des Porsche 356 wurde dort der Porsche 901 vorgestellt, das führte gleich zum Eklat mit Peugeot, denn dieser hatte sich die Namenrechte gesichert. Dreistellig mit einer Null in der Mitte, das sind die klassischen Peugeot-Namen. Nach einer kurzen Klausur entschied man sich in Stuttgart dann, den neuen Sportwagen einfach 911 statt 901 zu nennen, und dieser Name sollte, wie wir heute wissen, ein Glücksgriff sein.
Seinem Urahnen treu geblieben
Porsche hat mit der DNA des allerersten Modells nie gebrochen. In jedem neuen 911er steckt noch ganz viel vom allerersten aus dem Jahre 1963. Dazu gehört das Prinzip des 2+2-Sitzers: In jedem 911 gibt es eine Art Rücksitzbank. Diese ist zuweilen als Golf-Bag-Laderaum verkommen, doch im Grundsatz handelt es sich um eine Sitzreihe. Vier Erwachsene hat man allerdings selten im 911er gesehen.
Der Heckmotor in Form eines 6-Zylinder-Boxers ist ebenfalls Teil der DNA, dazu gehörte auch lange Jahre die Luftkühlung. Als diese auf Wasserkühlung umgestellt worden war, führte dies zu einem nie dagewesenen Aufschrei in der Szene und darüber hinaus. Von einem unverzeihlichen Bruch mit der Tradition war dort die Rede. Und in der Tat, die letzte Baureihe des 911, die noch Luftkühlung hatte, ist bis heute extrem begehrt und die Preise exorbitant hoch.
Ableger über Ableger über Ableger
Wer glaubt, dass man nicht viel Neues entwickeln kann, wenn alles so bleiben muss, wie es das erste Mal war, der darf sich getäuscht sehen. Die Stuttgarter Ingenieure verstehen es bei jedem neuen Model, den Wurzeln treu zu bleiben und gleichzeitig auf dem höchsten Stand des technisch Möglichen zu sein. Jeder neue 911 ist eine Ikone und darf als Standard seiner Zeit angesehen werden.
Was die Stuttgarter ebenfalls perfektioniert haben, sind die schier unzähligen Ableger eines jeden 911. Sei es als Cabrio, als Targa, als Allrad, als Turbo, als GT-Fahrzeug und vielen weiteren Varianten, man kann ihn genauso bekommen, wie man ihn sich wünscht und der Geldbeutel es zulässt.
Als einziger mit Verbrennungsmotor
Porsche wird elektrisch, das hat der Vorstand so beschlossen. Bis 2030 soll es nur noch elektrische Modelle geben, mit einer Ausnahme. Diese lautet 911. Der Klassiker wird zwar auch ab 2026 mit einem Hybrid und ab 2030 mit einem elektrifizierten Antrieb erhältlich sein, doch wird es ihn auch immer mit seinem 6-Zylinder-Boxer geben, genauso wie es ihn auch immer noch mit Handschaltung geben wird. Tradition verpflichtet.