Es gibt wohl keinen Automobilhersteller, der seinen Mythos so perfektioniert in Szene zu setzen weiß wie Ferrari. In Maranello wissen sie ganz genau, was es braucht, um eine Legende zu bilden. Jedes Fahrzeug, jedes Detail eine Inszenierung, die Ihresgleichen sucht. Der Sonderstatus in der Formel 1, in der man mit seinen vielen Sonderrechten die Geschicke mitbestimmt, ist nur ein Zeuge dieses Mythos.
Jedes einzelne Fahrzeug darf als Kunstwerk betrachtet werden, die Wege, die Porsche gegangen ist, sind für Ferrari unvorstellbar. Massenhaft Autos herzustellen, die dann für den Bruchteil des Neupreises beim Fähnchenhändler stehen, gibt es bei Ferrari nicht. Die Gebrauchten sind oft teurer als die Neuen und wenn sie im Preis fallen, dann niemals deutlich unter 100.000 Euro, denn so viel kostet ein Ferrari immer, egal wie viele Kilometer auf der Uhr stehen.
Also läuft alles prima?
Ja und nein. Der Mythos und der Wert der Fahrzeuge sind scheinbar unanfechtbar. Der Wert der Marke ist extrem hoch und Ferrari gilt als eine der wertvollsten Marken überhaupt, doch gibt es auch Herausforderungen. Da wäre der Wunsch des Marktes nach SUVs, gegen den sich Ferrari lange gesträubt hat und ihm jetzt doch nachgeben möchte. Dies wird alleine schon sehr spannend. Es ist jedoch noch lange nicht alles, da warten noch viele weitere Aufgaben auf die Italiener.
Erst ab 2030 elektrisch
Den ersten elektrifizierten Ferrari wird es nicht vor 2030 geben, hier hat man sich extrem viel Zeit gelassen. Da waren andere schneller, und die immer schärferen Abgasnormen könnten hier sogar für das Aus vieler Modelle sorgen. Das nachlassende Interesse am Motorsport wird auch mit Sorge betrachtet. Eine neue Philosophie muss her, mit der die Zukunft gemeistert werden kann.